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dtv Allgemeine Reihe 1853
Eden


EDEN 
Stanislaw Lem 
Titelbild 1. Auflage: 
 phantastica
Sie kommen wie Maulwürfe an die Oberfläche eines Planeten gekrochen, den vor ihnen noch nie eines Menschen Fuß betrat. Ihr havariertes Schiff steckt tief im Erdboden, und es sieht nicht so aus, als werde die sechsköpfige Besatzung es je wieder benutzen können. Sie sind als Schiffbrüchige auf eine Welt verbannt, die sie als eine Welt des Grauens und der Rätsel erkennen, je mehr sie von ihr zu sehen bekommen. Aber sie wären nicht Menschen, würden sie nicht allen Schwierigkeiten zum Trotz ihr Schiff klarzumachen versuchen, und sich den Extraterrestriern zum Kampfe stellen.
So beginnt dieser faszinierende Roman von Stanislaw Lem, dem wohl bedeutendsten Autor utopischer Romane der östlichen Welt. Stanislaw Lem ist ein Wissenschaftler, bei dem sich in besonders glücklicher Weise Phantasie und Erzählerbegabung mit reichem Sachverstand vereinen. Jene fremde Welt, in die er sechs Erdenmenschen stellt, wird für den Leser zu einer Realität, je weiter er in der Lektüre fortschreitet. Die Planetarier, mit denen sich die Raumfahrer auseinanderzusetzen haben, sind zweiteilige, den Menschen unähnliche Wesen, widerspruchsvoll in ihrem Verhalten, aber doch anscheinend intelligenzbegabt. Zur Fortbewegung benutzen sie ein vertikales, sich als Kreisel erweisendes Rad. Alle Versuche der Raumfahrer, ein überschaubares Bild der fremden Zivilisation zu gewinnen, scheitern an unerklärlichen Fakten und Ereignissen. Und doch mehren sich die Zeichen, die von einer unwahrscheinlichen Hochkultur berichten. Die Erdenmenschen beginnen immer klarer zu fühlen, daß EDENs Kultur nicht mit menschlichen Maßstäben zu messen ist und die gesamte Evolution hier Wege geht, die völlig von den irdischen abweichen. Ein mystisches Dunkel liegt über allen Gründen und allem Begreifen ...
Stanislaw Lems erregender Roman erschöpft sich nicht in abenteuerlichen Geschehnissen, der Autor versucht auch Antwort zu geben auf die Frage, welche sittlichen Aufgaben einmal den Menschen gestellt sein könnten, die - vielleicht einmal - ihren Fuß auf den Boden einer bewohnten Welt setzen und Unbegreiflichem begegnen. -